Systemische Kieferorthopädie- was ist das eigentlich?
Die systemische Kieferorthopädie verfolgt nicht nur das Ziel, die “Zahngesundheit” wieder herzustellen.
Vielmehr ist sie bestrebt, über den Mund und die Zähne eine Reifung auf allen Ebenen (im physischen, psychischen und geistigen Bereich) zu fördern und mögliche Rückstände in der kindlichen Entwicklung aufzuholen.
Denn ohne intakte Mundfunktionen ist keine intakte Zahn- und Kieferentwicklung möglich und eine normale Kindesentwicklung schwieriger.
Die Aufgabe der ganzheitlichen Kieferorthopädie
Sie gleicht damit einem "Förderunterricht im Bereich der Mundfunktionen."
In der herkömmlichen Kieferorthopädie wird mit der Behandlung oft erst begonnen, wenn alle bleibenden Zähne vorhanden sind.
Bei Zahnengständen werden dann häufig gesunde Zähne gezogen.
Im Gegensatz dazu beginnt die ganzheitliche Kieferorthopädie meist bei 9- bis 10-jährigen Kindern mit der Behandlung, teilweise auch schon im Vorschulalter. Ziel ist es, durch wachstumsfördernde und -begleitende herausnehmbare Apparaturen die Kiefer sanft zu vergrößern und so Platz für alle Zähne zu schaffen.Und das funktioniert in aller Regel ohne das Opfer gesunder Zähne.
Ganzheitliche Therapie
Kooperation von Zahnärzten, Ärzten und Co-Therapeuten
Um einen dauerhaften Erfolg zu gewährleisten, ist es manchmal notwendig, die kieferorthopädische Behandlung durch entsprechende Begleittherapien zu unterstützen und so in ein ganzheitliches medizinisches Therapiekonzept einzubinden.
Dazu gehören z. B. die myofunktionelle Therapie und die mund- und körpermotorischen Übungen nach Padovan.
Durch ihre Anwendung werden fehlerhafte Funktionen und Gewohnheiten im Mund-Gesichtsbereich (besonders Mundatmung, falsches Schlucken, Sprachfehler) beseitigt und eine Balance erzielt.
Craniosakral-Therapie, Osteopathie und andere manuelle Techniken helfen, Blockierungen zu lösen und die Beweglichkeit aller Gelenke wieder herzustellen.
Eine homöopathische Begleittherapie unterstützt die Wachstums- und Formungskräfte. Sie fördert den jungen Patienten in seiner körperlichen, geistigen und seelischen Reifung. Aber auch Lymph-Therapie, Atem-, Stimm- und Sprechtherapie, Logopädie, Orthopädie, Physiotherapie oder Ernährungslenkung können Teil des gesamtmedizinischen Konzeptes sein.
Ein ganzheitlich orientierter Zahnarzt arbeitet daher in aller Regel im Netzwerk mit Spezialisten anderer medizinischer Fachrichtungen zusammen, die er bei Bedarf in das Therapiekonzept einbinden kann.